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Solaranlagen Ratgeber: Alles über Photovoltaik-Anlagen und Solar Panels (Solarzellen bzw. Solarziegel)

SolaranlagePhotovoltaikanlagen schonen die Umwelt und sind heutzutage sogar ohne staatliche Förderung rentabel.  Deshalb interessieren sich immer mehr Menschen für diese klimaschonende Form der Energieerzeugung, die neben dem positiven Nutzen für die Umwelt auch eine echte Erleichterung für den Geldbeutel mit sich bringt.

Allerdings ist das Thema ziemlich komplex und für den Nicht-Fachmann oft nicht einfach zu verstehen. Auch werden oft die Begriffe Solar und Photovoltaik synonym verwendet, obwohl es sich im Grunde genommen um unterschiedliche Konzepte handelt.

Wir haben deshalb in diesem Beitrag alle wichtigen Informationen zusammengetragen und geben Ihnen einen guten Überblick über Funktionsweise von Solaranlagen und mit welchen Kosten Sie für ein Einfamilienhaus ungefähr rechnen müssen. Zudem geben wir Ihnen Einblicke in die Planung und räumen mit einigen Missverständnissen und Fehlkonzeptionen auf.

Denn nur wer gut informiert ist, kann eine sinnvolle Entscheidung treffen.

Was ist denn Photovoltaik überhaupt?

Photovoltaik ist die Bezeichnung für eine Technologie, mit der aus Sonnenlicht Strom gewonnen wird. Hierfür werden sogenannte Photovoltaikmodule benutzt. Das Sonnenlicht trifft auf diese Module und verursacht in ihrem Inneren eine chemische Reaktion, bei der ein Stromfluss erzeugt wird.

Oft wird der Begriff „Solaranlage“ synonym verwendet. Dies ist so nicht hundertprozentig richtig, denn der Begriff Solaranlage ist wesentlich allgemeiner und benennt eine Anlage, die sich Sonnenenergie nutzbar macht. So kann es sich hierbei z.B. auch um einen Solarthermie-Anlage handeln, welche nicht Strom, sondern lediglich Wärme erzeugt. In anderen Worten: Jede Photovoltaikanlage ist eine Solaranlage, aber nicht jede Solaranlage ist eine Photovoltaikanlage.

Die Klimabilanz der Photovoltaik Technologie

Viele Menschen interessieren sich für eine Photovoltaikanlage, weil sie einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten möchten. Allerdings hört man immer wieder kritische Stimmen in Bezug auf die Energiebilanz der Photovoltaikanlagen. Das gängige Argument der Kritiker der Photovoltaik Technologie hierbei ist, dass die Herstellung der Module eine sehr grosse Menge Energie verbraucht, und deshalb unwirtschaftlich sei und im Endeffekt gar nicht so umweltschonend sein könne.

Prinzipiell ist dies sogar richtig, vernachlässigt aber den Punkt, dass die Photovoltaikmodule während ihrer Betriebszeit keinerlei Schadstoffemissionen abgeben. Vergleicht man diesen Aspekt mit der konventionellen Stromerzeugung, so ist die CO2 Einsparung der Photovoltaikanlage sehr beachtlich. Deshalb kann man ruhigen Gewissens und wissenschaftlich belegt feststellen, dass die Klimabilanz der Photovoltaikanlagen positiv ausfällt.

Energetische Amortisation der Photovoltaikanlagen

Wirft man nun aber tatsächlich einen näheren Blick auf die Energiebilanz – auch energetische Amortisation bezeichnet – so stellt man dann fest, dass eine Photovoltaikanlage nach nur zwei bis drei Jahren ziemlich dieselbe Energie produziert, die für ihre Herstellung benötigt wurde. Ab diesem Zeitpunkt ist jeder weitere Energiegewinn auf del Plusseite der Bilanz aufzulisten. Die durchschnittliche Lebensdauer einer Photovoltaikanlage liegt bei beachtlichen 20-25 Jahren – oft sogar mehr. Mit anderen Worten erzeugt also eine Photovoltaikanlage 7-12 mal mehr Energie als bei ihrer Herstellung verbraucht wurde.

Beachtliche CO2-Bilanz

Bei der Herstellung der Photovoltaikmodule wird natürlich CO2 ausgestossen. Die so provozierte CO2-Emissionen liegt bei 70-90 g CO2 pro produzierte Kilowattstunde Solarstrom. Dieser Wert liegt sehr deutlich unter dem Vergleichswert für die Nutzung von fossilen Energieträgern. So verursacht eine Kilowattstunde Strom aus einem Erdgaskraftwerk eine CO2 Emission von 450 g – also ca. 5-6 Mal so viel wie die Kilowattstunde aus Solarstrom.

Ausserdem verbessert sich das Panorama dann noch dadurch, dass jede funktionierende Photovoltaikanlage den Anteil der erneuerbaren Energien an der Gesamtstromgewinnung erhöht. Dieser Umstand führt dazu, dass sich die Klimabilanz der Photovoltaikanlagen stetig verbessert.

Funktionsweise und Aufbau – so funktioniert die Photovoltaikanlage

Das Prinzip der Photovoltaikanlagen ist den meisten Menschen ziemlich klar. Die Strahlungsenergie der Sonne wird in nutzbaren Strom umgewandelt. Wie genau allerdings die Photovoltaik Technologie funktioniert, ist den meisten Menschen nicht klar. Sehen wir uns die Funktionsweise also mal im Detail an, denn bevor Sie sich deine Photovoltaikanlage auf das Dach Ihres Einfamilienhauses installieren lassen, sollte Sie sinnvollerweise einen ungefähren Überblick über den Aufbau und die Funktionsweise der Anlage haben.

Unterschied zwischen Photovoltaikanlage und Solaranlage

Wie bereits weiter oben angesprochen, werden oft beide Begriffe – Photovoltaikanlage und Solaranlage – synonym verwendet. Allerdings ist das nicht korrekt, denn eine Solarthermieanlage ist ebenfalls eine Solaranlage, aber eben keine Photovoltaikanlage. Solaranlage ist somit ein Oberbegriff für verschiedene Formen der Solartechnologie. In beiden Fällen wird zwar die Energie der Sonne aufgefangen und umgewandelt, der Unterschied liegt dann jedoch darin, dass im Falle der Photovoltaik Strom erzeugt wird, während im Falle der Solarthermie aus Sonnenenergie Wärme gewonnen wird, die dann Heiz- und Brauchwasser erhitzt.

Der Begriff Photovoltaik ist aus dem griechischen Wort für Licht (phos oder photos) und aus dem Wort Volt (nach Alessandro Volta), welches die Einheit für die elektrische Spannung darstellt, zusammengesetzt. Es wird also vereinfacht gesagt aus Licht Strom erzeugt.

Was genau passiert in der sogenannten Solarzelle?

Jede Photovoltaikanlage besteht aus vielen Solarzellen, Jede dieser Solarzelle besteht aus Silizium – einem Halbleitermaterial. Das wichtigste Merkmal von Halbleitern ist die deutlich verbesserte Leitfähigkeit, sobald Energie zugeführt wird. Im Falle der Photovoltaik erfolgt die Energiezufuhr durch Sonnenlicht.

Fällt also Sonnenlicht auf die Solarzelle, so werden in dieser Elektronen angeregt. Sie bewegen sich und diese Bewegung der Elektronen bedeutet im Endeffekt Strom. Der durch die Bewegung der Elektronen erzeugte Strom wandert dann über spezielle Stromkabel weiter in das betreffende Haus.

Aus welchen Komponenten besteht eine Photovoltaikanlage?

Der Hauptbestandteil und Basis der Photovoltaikanlage sind die sogenannten Photovoltaikmodule. In diesen Modulen wird das Sonnenlicht durch den oben beschriebenen Sachverhalt in Strom umgewandelt.

Zur Befestigung diese Module auf dem Hausdach werden spezielle Montagesysteme benutzt. Besondere Solarkabel transportieren dann den in den Modulen erzeugten Strom in das Haus.

Nun kommt der sogenannte Wechselrichter zum Einsatz. Er hat die Aufgabe, den in den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in netztauglichen Wechselstrom umzuwandeln.

Zudem besitzen viele Anlagen auch noch über einen Einspeisezähler, mit dessen Hilfe erfasst wird, wieviel Strom in das Netz eingespeist wird.

Eine weiter Komponente – die allerdings optional ist, wenn auch sehr sinnvoll – ist der Stromspeicher. Er speichert überschüssigen Solarstrom, damit er dann zur Verfügung stehen kann, wenn die Anlage nicht genug Strom für den Eigenbedarf produziert. Dies kann beispielsweise bei schlechtem Wetter oder wenn aus irgendeinem Grund mehr Strom als Üblich verbraucht wird, der Fall sein.

Das Photovoltaik- bzw. Solarmodul

Die wichtigste Einheit einer jeden Photovoltaikanlage ist ganz sicher das Photovoltaikmodul, auch Solar-Panel, Solarziegel oder Solarmodul genannt. Es setzt sich aus mehreren miteinander verbundenen Solarzellen zusammen, welche wie oben beschrieben das Sonnenlicht in Strom verwandelt. Der auf diese Weise erzeugte Strom wird dann vom Solar-Panel über spezielle Kabel in das Haus selbst, oder aber weiter ins Stromnetz geleitet.

Es gibt im Wesentlichen zwei verschiedene Arten von Solarpanel für Photovoltaikanlagen: mono- und polykristallinen Solarmodule. Zudem gibt es noch sogenannte Dünnschicht Module.

Monokristalline Module

Monokristalline Solarzellen kommen ursprünglich aus der Raumfahrttechnik und wurden speziell für Satelliten entwickelt. Monokristalline Solarmodule sind für ihren sehr hohen Wirkungsgrad bekannt und werden daher gern für Photovoltaik-Anlagen für Eigenheime genutzt. Allerdings sind monokristalline Solarziegel teurer als polykristalline Optionen.

Monokristalline Solarzellen für Photovoltaik Anlagen werden aus dem Halbleitermaterial Silizium hergestellt und das Verfahren ist ziemlich aufwendig. Im Rahmen des Herstellungsprozesses werden einkristalline Stäbe aus einer sogenannten Siliziumschmelze gezogen. Im Anschluss daran, werden die gewonnenen Stäbe in sehr dünne Scheiben gesägt. Diese Scheiben werden „Wafer“ genannt.

Die vielen einzelnen monokristallinen Solarzellen werden dann untereinander verschaltet und werden so zum monokristallinen Photovoltaikmodul.

Durch die Serienschaltung der Solarzellen wird eine höhere Spannung erreicht. Ein Umstand, der vor allem für kleinere Anlagen sehr funktionell ist. Schaltet man die Solarzellen hingegen parallel, so bekommt man insbesondere bei teilweise im Schatten liegenden Solarzellen einen besseren Durchschnittsertrag.

Bei direkter Sonneneinstrahlung sind monokristalline Solarzellen mit einem Wirkungsgrad von rund 20 Prozent die Solarzellen mit der höchsten Effektivität. Deshalb kann man sie auch gut anwenden, wenn wenig Dachfläche zur Verfügung steht, bzw. wenn man eine hohe Leistung erzielen muss.

Allerdings sind die monokristallinen Solarmodule auch die teuerste Option, da das Herstellungsverfahren sehr aufwendig ist. Zudem sinkt ihre Leistung bei diffusem Licht. Bei einer nicht direkt nach Süden ausgerichteten Dachfläche wird der Wirkungsgrad daher reduziert.

Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass monokristalline Solar-Panel länger benötigen bis sie sich energetisch amortisieren. Diese schlechtere Umweltbilanz wird durch die zeit- und energieaufwendige Herstellung verursacht. Sie brauchen länger, bis der Solarertrag den Energieaufwand bei der Herstellung übersteigt.

Heutzutage werden ca. ein Drittel aller Photovoltaik-Anlagen mit monokristallinen Solarzellen betrieben.

Polykristalline Module

Polykristalline Module haben im Vergleich mit den bereits vorgestellten monokristallinen Solarmodulen einen geringeren Wirkungsgrad, sind dafür aber auch eindeutig preiswerter. Aus diesem Grund sind Polykristalline Photovoltaikmodule die am häufigsten verwendeten Solarpanels in Privathäusern.

Polykristalline Solarzellen sind ebenfalls aus Silizium hergestellt. Im Unterschied zu den monokristallinen Solarzellen ist das verwendete Silizium jedoch nicht ganz so rein. Bei der Herstellung wird ein Siliziumblock gegossen und dann langsam abgekühlt. Hierbei entstehen Kristallstrukturen in verschiedenen Grössen. Von dem abgekühlten Block werden dann Scheiben abgetrennt, die dann die polykristallinen Solarzellen bilden.

Auch hier werden dann mehrere polykristalline Solarzellen zu einem Solarmodul zusammengeschlossen – entweder durch Serien- oder Parallelschaltung (seltener genutzt).

Die polykristallinen Solarzellen werden dann in transparentem Ethylen-Vinyl-Acetat eingeschlossen, mit einer Glasscheibe abgedeckt und einem Rahmen aus Aluminium oder Edelstahl versehen. Auf diese Weise entsteht das komplette Photovoltaikmodul (Solarziegel).

Für rund die Hälfte aller Photovoltaik-Anlagen werden polykristalline Solarmodule genutzt. Den restlichen Marktanteil teilen sich monokristalline Module (s.o.) oder Dünnschicht Solarzellen (s.u.).

Polykristalline Module besitzen das beste Preis-Leistungs-Verhältnis der Solarmodule

Die Herstellung dieser Solar-Panel ist wesentlich einfacher als die der monokristallinen Module. Zudem fällt aufgrund ihrer quadratischen Form wesentlich weniger Abfall an. Aus diesem Grund sind diese Photovoltaikmodule deutlich preiswerter als die monokristalline Variante. Ein weiteres Plus ist auch die positivere Umweltbilanz, da weniger Energie zu ihrer Herstellung nötig ist.

Der Wirkungsgrad der polykristallinen Solarzellen ist jedoch geringer als der der monokristallinen Solarmodule, da das verwendete Silizium weniger rein ist. Er liegt bei ca. 15% also rund 5% niedriger als der Wirkungsgrad der monokristallinen Solarzellen.

Aufgrund der geringeren Effizienz, werden diese Solarzellen besonders auch sehr grossen Dachflächen eingesetzt, wo die Energieleistung jeden einzelnen Photovoltaikmoduls nicht so ausschlaggebend ist.

Dünnschichtmodule

Den geringsten Wirkungsgrad aller Photovoltaikmodule weisen die sogenannten Dünnschichtmodule vor. Sie sind sehr flexibel und leicht und lassen sich vielseitig verwenden. Vom Solartaschenrechner, bis hin zu Photovoltaikanlagen.

Dünnschichtmodule werden in der Regel aus sogenannten amorphen Solarzellen produziert und sind deutlich dünner und leichter als poly- oder monokristalline Solarzellen. Im Herstellungsprozess werden Silizium, Cadmiumtellurid oder Kupferindiumdiselenid in einer sehr dünnen Schicht auf ein Trägermaterial aufgedampft oder aufgesprüht. Als Trägermaterial wird z.B. oft Glas verwendet. Eine solche Schicht ist lediglich ca. einen Millimeter dick.

Das Dünnschichtmodul wird dann direkt verschaltet und mit einer zusätzlichen Glasschicht geschlossen.

Typischerweise sind die Dünnschichtmodule deutlich kleiner als kristalline Solarmodule. Ihre Fläche ist sehr homogen und die Farbe kann eine dunkelgrüne, bräunliche oder schwarze Färbung aufweisen.

Da für die Herstellung der Dünnschicht Solarpanels nur sehr wenig Halbleitermaterial benutzt wird, sind sie preislich ziemlich günstig. Zudem kann der Herstellungsprozess für diese Art von Photovoltaikmodulen sehr stark automatisiert werden. Dies ermöglicht eine Massenherstellung von Solarziegel, was sich ebenfalls günstig auf den Preis auswirkt.

Durch die geringen Dicke ist ein Dünnschichtmodul sehr flexibel und kann praktisch überall als Energiequelle genutzt werden. Sehr beliebt ist die Nutzung von Dünnschichtmodulen in Kleingeräten wie z.B. Taschenrechnern. In diesen Fällen wird als Trägermaterial dann Kunststoff statt Glas genutzt.

Aufgrund seiner sehr günstigen Preisstruktur, steigt der Marktanteil von Dünnschichtmodulen für Photovoltaik Anlagen kontinuierlich an. Schon vor rund 10 Jahren -genauer gesagt im Jahr 2007 – hatten diese Dünnschichtmodule einen Marktanteil von ca. 10 Prozent und ein weiteres Steigen wird erwartet.

Der deutlichste Nachteil von Dünnschichtmodulen ist ganz sicher der sehr geringe Wirkungsgrad. Dieser liegt bei lediglich 4 bis 10%. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass ein Dünnschichtmodul für eine Photovoltaik Anlage eine geringere Leistung pro Quadratmeter erreicht, als die ein polykristallines (15%) oder gar ein monokristallines Modul (20%) tut.

Deshalb lohnt sich diese Art von Solurmodul vor allem dann, wenn eine wirklich grosse Dachfläche zur Verfügung steht.

Ein Vorteil ist die grössere Wärmeresistenz – d.h. bei steigenden Temperaturen verringert sich der Wirkungsgrad der Dünnschichtmodule weniger als bei polykristallinen oder polykristallinen Solarmodulen.

Auch diffuses Licht beeinträchtigt die Dünnschichtmodule weitaus weniger als dies bei den anderen beiden Optionen der Fall ist. Aus diesem Grund können diese Solarziegel eine gute Lösung für Dachflächen sein, die nicht direkt im Süden, bzw. öfter im Schatten liegen

Dünnschichtmodule sind im Gegensatz zu den mono- und polykristallinen Modulen rahmenlos, und werden dadurch durch Umwelteinflüsse weniger verschmutzt. Auf der anderen Seite sind sie jedoch auch wesentlich unstabiler, was bei der Montage für Schwierigkeiten sorgen kann.

Wie viele Solarmodule benötigt man für ein Einfamilienhaus?

Ein Solarpanel bringt im Durchschnitt eine Leistung von 250-300 W. Für ein normales Einfamilienhaus mit 3-4 Personen braucht man deshalb eine Photovoltaikanlage mit 18 Modulen. Für die Montage einer solchen Anlage benötigt man ungefähr 30m² freier Dachfläche. Damit Sie eine Idee bekommen: Die durchschnittliche Dachfläche eines Einfamilienhauses liegt bei 30 bis 50 Quadratmeter.

Bedenkt man noch zusätzlich, dass die sogenannte Einspeisevergütung je Kilowattstunde – also das Geld, welches man dafür bekommt, dass man Solarenergie ins Netz einspeist – deren Einkaufspreis übertrifft, dann kann man sogar Gewinne erzielen. Mit diesem Geld kann man dann die Photovoltaik-Anlage finanzieren, so dass sich die Investition in diese umweltfreundliche Technologie in wenigen Jahren amortisiert.

Der Wechselrichter

Alle Photovoltaikanlagen benötigen einen Wechselrichter. Dieser hat die wichtige Funktion, den mithilfe der Sonnenkollektoren erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom zu verwandeln. Denn das normale Stromnetz wird bekanntermassen mit Wechselstrom betrieben.

Zudem erfüllt ein moderner Wechselrichter aber noch einige weitere Aufgaben. So optimiert er beispielsweise die Leistung der Photovoltaikmodule. Dies geschieht dadurch, dass der Wechselrichter stets die perfekte Kombination aus Strom und Spannung auswählt, durch die eine maximale Leistung erzielt wird (MPP = Maximum Power Point).

Ebenso stimmen Wechselrichter der jüngsten Generation die Solaranlage auf die erforderliche Netzfrequenz ab. Sollte die Netzfrequenz stark steigen oder fallen, dann erfüllt der Wechselrichter auch eine Schutzfunktion und trennt die Anlage vom Netz.

Und schliesslich hat der Wechselrichter auch eine Überwachungsfunktion, durch die die Anlagenerträge regelmässig überwacht und dokumentiert werden. Wenn man Internetzugang hat, kann man die Erträge egal wo man sich gerade aufhält einsehen und kontrollieren.

Auf diese Weise können Störungen der Anlage sofort festgestellt und schnellstmöglich behoben werden.

Zudem können die Daten benutzt werden, um den Eigenverbrauch optimal anzupassen.

Stromspeicher

Nicht alle Photovoltaikanlagen haben einen Stromspeicher. Allerdings erhöht die Integration eines Stromspeichers den Eigenverbrauch an Solarstrom und optimiert somit die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaikanlage.

Logischerweise erzeugt eine Solaranlage bei Tageslicht, vor allem bei direktem Sonnenlicht am meisten Strom. Allerdings verbrauchen wir den meisten Strom im Haushalt morgens und abends. Deshalb ist es natürlich sinnvoll, den tagsüber hergestellten Strom zu speichern und dann bei Bedarf abrufen zu können.

Obwohl früher ein eher teurer Spass, sind die Preise für diese praktischen Stromspeicher in den letzten Jahren stetig gefallen. Bislang kamen vor allem Blei-Akkus zum Einsatz, die zirka 1.000 Euro pro kWh kosten. Leider haben diese eine sehr kurze Lebensdauer (ca. 10 Jahre) und eine relativ schlechte Entladetiefe.

Tesla Powerbank

Automobilhersteller wie Tesla und Daimler bieten nun allerdings auch die Akkus, die zunächst für Elektroautos entwickelt worden waren, für Solaranlagen an. Diese Lithium-Ionen-Akkus haben eine Lebensdauer von rund 20 bis 25 Jahre. Leider kosten sie auch das doppelte. Üblich sind Speichergrößen von 3 kWh bis 5 kWh.

Gerade bei einer neuen Anlage, bei der die Einspeisung ins Netz nicht mehr rentabel genug ist, sollte man so viel Solarenergie wie möglich selbst verwenden. Dies ist nur möglich, wenn man einen guten Stromspeicher hat.

Welche verschiedenen Zähler / Zählertypen gibt es?

Bei einer Photovoltaikanlage kommen verschiedene Zählertypen zum Einsatz:

Einspeisezähler

Die Strommenge, die von der Photovoltaikanlage ins Netz eingespeist wird, wird von dem sogenannten Einspeisezähler erfasst.

Dies Erfassung ist sehr wichtig, da die Besitzer der Anlage pro erzeugte kWh eine feste Vergütung bekommen. Üblicherweise gehört der Einspeisezähler dem Netzbetreiber, der diesen gegen einen bestimmten monatlichen Betrag zur Verfügung stellt. Man kann sich diesen Zähler allerdings auch selbst kaufen.

Verbrauchszähler

Zum Thema Verbrauchszähler muss an sich nicht viel gesagt werden, denn so einen Zähler hat jeder im Haus. Der Verbrauchszähler erfasst die Strommenge, die vom Haushalt aus dem Netz bezogen wird. Diese Information dient zur Ermittlung der jährlichen Haushaltsstromkosten.

Eigenverbrauchszähler

Wer selbst einen Teil des erzeugten Solarstroms verbrauchen möchte, der sollte sich einen Eigenverbrauchzähler anschaffen. Denn so kann man feststellen, wie viel von dem umweltfreundlich erzeugten Strom man selbst verwendet.

Smart Meter (auch Zwei-Wege-Zähler)

Ein Smart Meter, der oft auch Zwei-Wege-Zähler genannt wird, ist der intelligenteste unter den Zählern. Er empfängt digitale Daten und sendet diese in ein eingebundenes Kommunikationsnetz. Unternehmen mit einem Stromverbrauch von über 6000 kWh sind bereits seit 2017 verpflichtet, ein Smart Meter einzubauen. Ab 2020 müssen dies auch Privathaushalte mit einem Verbrauch von über 6000 kWh tun. Der grosse Vorteil eines Zwei-Wege-Zählers ist, dass die Stromflüsse in Echtzeit an den Wechselrichter weitergegeben werden. Dies ist ungemein praktisch und wichtig, da laut Gesetz nur 70% der Höchstleistung einer Photovoltaikanlage aus Gründen der Netzstabilität eingespeist werden dürfen. Wenn man also keinen Smart-Meter hat, dann muss der Wechselrichter auf 70% seiner Leistung am Gerät statisch eingestellt werden. Durch die intelligente Steuerung der Stromflüsse durch einen Smart-Meter können jedoch bis zu 100% der Leistung einer Photovoltaik Anlage ausgeschöpft werden.

Eigenverbrauch vs. Einspeisung

Hausbesitzer werden mithilfe einer Photovoltaikanlage zu Stromproduzenten. Prinzipiell gibt es dann zwei Möglichkeiten: Entweder sie verbrauchen den Strom selbst oder sie speisen ihn ins Netz ein.

Was bedeutet eigentlich Eigenverbrauch, Einspeisung & Autarkie?

Wie der Name ja schon deutlich ausdrückt, verwenden Besitzer einer Solaranlage im Falle des Eigenverbrauchs den erzeugten Solarstrom selbst. D.h. der erzeugte Strom wird direkt vom Dach in das Haus geleitet, um dort dann benutzt zu werden. Möchte man den Eigenverbrauch fördern, sollte man einen Stromspeicher anschaffen, der den überschüssigen Strom für einen späteren Zeitpunkt zwischenspeichert.

Bei der Einspeisung wird der produzierte Strom gegen ein Entgelt (Einspeisevergütung) in das Netz weitergegeben.

Autarkie bedeutet im Zusammenhang mit Photovoltaik, dass man komplett unabhängig vom Stromnetz ist. Man spricht hier vom sogenannten Autarkiegrad, welcher den Anteil des Strombedarfs bezeichnet, den Sie mit Ihrer Photovoltaikanlage abdecken können, ohne Strom aus dem Netz benutzen zu müssen.

Warum sollte man den Eigenverbrauch steigern?

Sollten Sie mit Ihrer Photovoltaikanlage den Strom billiger erzeugen können, wie sie ihn vom Netzbetreiber beziehen, dann ist es natürlich sinnvoll, den Eigenverbrauch zu steigern.

Im Schnitt kann Strom aus einer Hausdachphotovoltaikanlage für ca. 16 Rappen/kWh produziert werden. Je nach Kanton kostet der Strom aus dem Netz zwischen 15-27 Rappen /kWh. Man kann also in fast allen Kantonen durch jede selbst erzeugte Kilowattstunde (kWh) Solarstrom Geld sparen.

Es ist jedoch kaum möglich, völlig Autark zu werden, da Photovoltaik mittags am meisten Strom erzeugt, während man selbst eher morgens und abends Strom benötigt. Oft muss man daher abends und morgens etwas zusätzlichen Strom aus dem Netz beziehen. Umgekehrt hat man mit einer Photovoltaik Anlage mittags wahrscheinliche einen Überschuss, der dann gegen Entgelt ins Netz eingespeist wird.

Wer einen Stromspeicher – etwas eine Tesla Powerbank installiert, kann den Eigenverbrauch natürlich steigern.

Solarstrom ist 100% erneuerbar erzeugter Strom, während der Netzstrom lediglich zu 60% erneuerbar ist. Die übrigen 40% werden durch Kernenergie oder die Verbrennung fossiler Rohstoffe gewonnen. Diese führt zur Emission grosser Mengen an CO2. Auf der anderen Seite besitzt die Kernenergie ein sehr hohes Sicherheitsrisiko und hat schwere Folgen für Mensch und Natur. Jede erzeugte und selbst verbrauchte Kilowattstunde Solarstrom schützt daher die Umwelt und verbessert die persönliche CO2 Bilanz.

Welche Möglichkeiten gibt es, den Eigenverbrauch zu steigern?

Wie bereits weiter oben angesprochen, ist eine Möglichkeit, um den Eigenverbrauch zu steigern, der Einbau eines Stromspeichers. Zum anderen können Sie Ihre Photovoltaikanlage mit einer Wärmepumpe kombinieren. Für die Betreibung der Wärmepumpe kann man entweder den überschüssig erzeugten Mittagsstrom verwenden, oder aber man benutzt den gespeicherten Solarstrom aus dem Batteriespeicher. Leider wissen die Besitzer einer Anlage oft nicht, wann überschüssiger Strom vorhanden ist. Deshalb wurden in letzter Zeit hochmoderne Smart-Home Systeme entwickelt, mit deren Hilfe man wirklich den erzeugten Solarstrom optimal nutzen kann und stets weiss, wann wie viel Solarstrom zur Verfügung steht. Der Ertrag wird ständig überwacht und Strom dann verbraucht, wenn die Anlage ihn produziert.

Durchschnittlicher Eigenverbrauch nach Energielösung

Eine wichtige Kennzahl ist die sogenannte Eigenverbrauchsquote. Diese gibt an, wieviel Prozent des erzeugten Stroms zur Deckung des eigenen Bedarfs benutzt wird. Sie ist somit produktionsbezogen. Im Gegensatz dazu ist der sogenannte Autarkiegrad verbrauchsbezogen.

Sehen wir uns im Folgenden einmal die möglichen Optionen und Kombinationen an:

  • Photovoltaik allein
    Wer eine Photovoltaikanlage besitzt und diese weder mit einem Speicher noch mit einer Wärmepumpe kombiniert, erzielt im Durchschnitt eine Eigenverbrauchsquote von ca. 30%
  • Photovoltaik + Speicher
    Kombinieren man nun aber die Solaranlage mit einem zusätzlichen Stromspeicher, so kann die Eigenverbrauchsquote auf 50-80% gesteigert werden.
  • Photovoltaik + Wärmepumpe
    Mithilfe der Photovoltaikanlage können ca. 15% des Strombedarfs einer Luft-Wasser-Wärmepumpe und 25-30% des Strombedarfs einer Warmwasser-Wärmepumpe abgedeckt werden. Hierdurch wird die Eigenverbrauchsquote weiter gesteigert. Allerdings hängt der genaue Wert von dem individuellen Wärmebedarf ab.
  • Photovoltaik + Speicher + Energiemanagementsystem + Wärmepumpe
    Optimale Ergebnisse erzielt man allerdings durch eine geschickte Kombination von Photovoltaikanlage, Speicher und Energiemanagementsystem, am besten mit einer Wärmepumpe ergänzt. Das Energiemanagementsystem steuert dann Ihre Stromflüsse unter Zuhilfenahme von Wetterprognosen kann z.B. die Ladung des Stromspeichers beeinflusst werden. Durch Systemlösungen mit Energiemanagementsystemen können spektakuläre Eigenverbrauchsquoten von 80-90% erzielt werden. Theoretisch ist sogar ein Eigenverbrauchsanteil von 100% ist durch eine präzise Anlagen- und Speicherdimensionierung möglich.

Ob Eigengebrauch oder Netzeinspeisung ist eine zukunftsweisende Entscheidung und muss wohlüberlegt sein.

Kosten und Preise einer Photovoltaikanlage für ein Einfamilienhaus

Generell ist es natürlich schwierig, eine allgemeingültige Aussage über die Preise und Kosten einer Solaranlage pauschal zu machen. Denn die Kosten für eine Photovoltaikanlage werden durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst:

  • die Art der Photovoltaikmodule (monokristallin, polykristallin oder Dünnschicht, s.o.)
  • Sonstige mit der Art der Module verbundenen Materialkosten
  • vom Installateur in Rechnung gestellte Arbeitsstunden,
  • die Grösse und Art der Anlage (integriert oder angebaut)
  • Nutzung (Erzeugung von Strom, Warmwasser, Warmwasser und Heizung).

Zur Veranschaulichung haben wir einige Kostenbeispiele ausgewählt, wobei staatlichen Fördergelder und Vergütungen, die grundsätzlich für die Installation einer Solaranlage zur Verfügung stehen, als auch Steuervergünstigungen noch nicht mit in die Rechnung eingeflossen sind.

Option 1: Photovoltaik für das durchschnittliche Einfamilienhaus

Wir gehen hierbei von einem durchschnittlichen Haushalt von 4 Personen, mit einem Verbrauch von 5 kWp und mit einer Solarmodul-Fläche von 29 m2 aus.

Die Kosten für Material liegen bei diesem Beispiel bei 15,168 CHF, während die Arbeitskosten bei 3,792 CHF liegen.

Insgesamt kostet diese Anlage somit 18,960 CHF exkl. MwSt.

Option 2: Solarwärme (Warmwasser) für das Einfamilienhaus

Die Kosten für eine komplette dachintegrierte thermische Solaranlage für Warmwasser haben wir ebenfalls zum Vergleich für einen 4 Personen Haushalt kalkuliert.

Die nötige Dachfläche für die Sonnenkollektoren liegt bei 6m2 für einen Warmwasserspeicher von 600 Litern.

Für das Material müssen 7,100 CHF veranschlagt werden, während die Arbeitskosten in diesem Fall bei 6,800CHF liegen. Somit kostet die komplette schlüsselfertige Anlage 13,900 CHF exkl. MwSt. (CHF)

Option 3: Solarwärme (Warmwasser + Heizung) für das Einfamilienhaus

Der Preis pro Quadratmeter-Preis einer thermischen Solaranlage, die den Heiz- und Warmwasserbedarfs abdeckt, unterscheidet sich praktisch nicht vom Preis einer ausschliesslich zur Deckung des Warmwasserbedarfs konzipierten Anlage. Wer allerdings sowohl den Warmwasser- als auch den Heizbedarf decken will, der braucht eine grössere Sonnenkollektoren Fläche.

Bei gleicher Hausgrösse und den selben 4 Personen im Haushalt, benötigt man eine Solarpanel Fläche von 10 m2, bei einem Warmwasserspeicher von 1000 Litern.

Die Gesamtkosten der schlüsselfertigen Anlage exkl. MwSt. beläuft sich auf 19,500 CHF, wobei 10,600 CHF auf die Materialkosten entfallen und 8,900 CHF auf die Arbeitskosten.

Wir möchten nochmal betonen, dass die Kosten stark schwanken können, je nachdem welche Art von Sonnenkollektoren und sonstigen Komponenten man auswählt. Möchte man zur Photovoltaikanlage beispielsweise einen Stromspeicher oder ein modernes Energiemanagementsystem mit erwerben, so wird die Anlage selbstverständlich teurer. Auch die baulichen Bedingungen spielen eine wichtige Rolle, mehr dazu im Anschluss.

Siehe auch den PV Calculator.

Voraussetzungen

Prinzipiell können Photovoltaikanlagen und andere Solaranlagen auf allen Dächern installiert werden. Der entscheidende Faktor ist jedoch, ob genügend Licht einfallen kann. Aber auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Sonneneinstrahlung tatsächlich hoch genug und Sonnenkollektoren und Photovoltaikanlagen lohnen sich ganz sicher.

Geachtet werden sollte auf die sogenannte Verschattung, welche eine optimale Nutzung beeinträchtigen kann. Vergessen Sie also diese bitte nicht in Ihren Berechnungen.

Rechtlich steht der Installation von Sonnenziegeln und Solarpanels übrigens in der Regel auch nichts entgegen. Lediglich im Falle von Denkmal geschützten Gebäuden oder bei grossen Freilandanlagen sind in der Regel spezielle Genehmigungen nötig. Seit der Revision des Raumplanungsgesetzes am 1. Januar 2008 ist es wesentlich einfacher, Baubewilligungen für Photovoltaikanlagen zu erhalten. In den meisten Kantonen sind Solaranlagen mittlerweile von der Bewilligungspflicht befreit.

Für Solarpanels, die auf dem Dach oder an der Fassade eines normalen Einfamilienhauses installiert werden, sind bis auf die normale, allgemein gültige Bauordnung keine weiteren Genehmigungen einzuholen.

Damit eine Photovoltaikanlage erfolgreich installiert werden kann, müssen folgende Kriterien beachtet werden:

  • Verschattung
    Die Sonneneinstrahlung muss hoch genug sein. Es darf möglichst keine oder nur sehr geringe Verschattung durch Schornsteine, Bäume, andere Gebäude etc. verursacht werden.
  • Dachgröße
    Die Dachfläche muss so gross wie möglich sein, damit die Ausbeute der Anlage günstig ist.
  • Dachneigung
    Eine Solaranlage kann praktisch auf jeder Art von Dächern angebracht werden. Es variierte lediglich der Art der Anbringung von Variante zu Variante. So erfolgt bei Schrägdächern die Installation parallel zur Dachfläche, während bei Flachdächern die Solarpanels mit einem speziellen Metallrahmen aufgerichtet werden müssen.
    Die ideale Neigung liegt zwischen 30 und 45 Grad, da in diesem Fall die Solarzellen perfekt arbeiten. Dies liegt daran, dass die Sonnenstrahlen im rechten Winkel auf sie treffen können. Da sich die Sonnenbahn im Laufe des Jahres verändert, sind Nachführsystem sehr hilfreich. Diese richten die Module immer optimal zur Sonne aus.
  • Dacheindeckung
    Auch die Art der Dachdeckung hat im Grunde genommen keinen echten Einfluss auf die Installation einer Photovoltaikanlage. Die Aufdachmontage ist bei allen Dachdeckungen ohne Probleme machbar. Allerdings variiert natürlich die Art der Befestigung je nach Material. Hierbei gibt es jedoch für jede Form der verschiedenen Dachdeckungen die passenden Halterungen für die Montage der Solarmodule.
    Bei alten Dächern kann vor der Installation der Solaranlage eine Dachsanierung sinnvoll sein. Sollten das Dach asbesthaltig sein, ist eine Sanierung unumgänglich.
  • Dachausrichtung
    Logischer Weise ist eine Dachausrichtung nach Süden für eine Solaranlage ideal. Dies bedeutet jedoch keinesfalls, dass bei anderen Ausrichtungen die Montage einer Solaranlage nicht möglich ist. Eine geringfügige Abweichung der Dachausrichtung nach Westen oder Osten reduziert die Leistung nicht wirklich dramatisch, so dass sich die Anschaffung von Solarpanels dennoch lohnt.

Anwendungen der Photovoltaikanlagen

Es gibt zwei wesentliche Anwendungsmöglichkeiten für Photovoltaikanlagen:

  • Netzverbundanlagen
    Diese werden ans öffentliche Elektrizitätsnetz angeschlossen
  • Inselanlagen
    Diese Anlagen sind autonom und erzeugen Strom ausschliesslich für den Eigenbedarf.

Netzverbundanlagen

Netzverbundanlagen sind die häufigste Variante der Photovoltaikanlagen. Sie werden direkt ans öffentliche Netz angeschlossen und geben den ´produzierten Strom ganz oder teilweise in dieses ab. Dies nennt man auch Netzbetrieb. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: auf diese Weise kann man sicher sein, dass der produzierte Solarstrom ganz sicher und zu jeder Tageszeit Abnehmer findet.

Überschüssiger Strom geht so nicht verloren und eine aufwendige Zwischenspeicherung ist deshalb nicht nötig.

Umgekehrt kann der Hausbesitzer auch sicher sein, dass er Strom bekommt, auch wenn die Solaranlage nicht oder nicht genug produziert (nachts, an trüben Wintertagen, etc.).

Kurz: Die Stromversorgung ist zu jedem Zeitpunkt gesichert und normale Wechselstromgeräte können ohne Bedenken zur Verwendung kommen.

Eigenverbrauch
Bei dieser Option wird der produzierte Solarstrom hauptsächlich für den Eigenbedarf verwendet und nur der überschüssige Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist.

Allerdings kann ein durchschnittliches Einfamilienhaus ohne ausgefeilt Batterietechnik bei einer Anlagengrösse von ca. 20 m2 lediglich einen Eigenverbrauchsanteil von 20-30% erreichen. Für Unternehmen und Gewerbebetriebe, die den produzierten Strom vor allem tagsüber und weniger nachts verbrauchen, kann hingegen ein sehr guter Eigenverbrauchanteil geschafft werden.

Per Gesetz sind die Netzbetreiber dazu verpflichtet, den ins Netz eingespeiste Strom zu Marktpreisen zu bezahlen.

Strom für Wärme
Aus technischer Sicht ist die Kombination von Photovoltaik und Wärmepumpe sehr einfach und ohne Zusatzaufwand zu bewerkstelligen und bietet sich an. Die elektrische Verbindung erfolgt über das hausinterne Wechselstromnetz. Die thermische Ankoppelung wird von den Gegebenheiten von Heizung und Warmwasserbereitung bestimmt. Dabei gilt, dass die Solarversorgung mit Photovoltaik einfacher ist, wenn bereits eine Wärmepumpe für Heizung und Brauchwasser existiert, als wenn dazu eine Solarwärmeanlage gebaut werden muss. Bei einer Öl-, Gas- oder Holzheizung ist jedoch die Kombination mit einer Solarwärmeanlage durchaus vorteilhaft.

Volleinspeisung

Als Volleinspeisung bezeichnet man die Variante, bei der keinerlei Strom für den Eigenbedarf verwendet wird, sondern der gesamte Solarstrom komplett ins Netz abgegeben wird.

Inselanlagen

Inselanlagen sind völlig autonom und werden nicht mit dem öffentlichen Stromnetz kombiniert. Sie kommen vor allem in Gegenden und Situationen zum Einsatz, wo es kein öffentliches Stromnetz gibt, also etwa in abgelegenen Wochenendhäusern, Berghütten. Aber auch Notrufsäulen und Parkscheinautomaten können auf diese Weise mit Strom versorgt werden. Die Solaranlagen sind autonom und es kommen zur Sicherstellung einer ununterbrochenen Stromversorgung Elektrizitätsspeicher (Batterien) zum Einsatz. Bei dieser Art von Anlagen spricht man im Fachjargon vom sogenannten Inselbetrieb.

Die herausragenden Eigenschaften der Inselanlagen sind:

  • Sie sind eine preiswerte und kostengünstige Option zur Versorgung abgelegener Verbraucher mit Strom.
  • Für ihren Betrieb ist typischer Weise Gleichstrom mit einer Spannung von 12 oder 24 Volt die Basis.
  • Wenn kein Wechselrichter eingesetzt wird, dann müssen spezielle Geräte und Leuchten angeschafft und verwendet werden.

Inselanlagen setzen sich normalerweise aus drei Komponenten zusammen:

  • dem Solargenerator
  • den Ladereglern
  • den Akkus

Inselanlagen für das Einfamilienhaus

Die Einsatzmöglichkeiten der Inselanlagen sind vielseitig, wobei ihre Tauglichkeit in jedem Fall von der erforderlichen Leistung abhängt. So kommen für Wohnhäuser Inselanlagen mit einer Leistung von 1000-3000 Watt technisch in Frage. Wichtig ist in einem solchen Fall, dass man sehr genau berechnet, wieviel Strom man benötigt und wieviel Strom man realistischerweise auch wirklich produzieren kann. Denn in einem Wohnhaus sollte schon alles Notwendige funktionieren, während man im Camper oder im Ferienhaus schon mal ein Auge zudrücken kann und auf bestimmte Bequemlichkeiten verzichten kann.

Sollte man einen Netzanschluss haben, aber einen bestimmten Teil des Hauses mit Solarstrom betreiben wollen, so ist auch diese eine mögliche Option. Denkbar wären hier z.B. ein kleineres Appartement, die Pool-Anlage, die Hobbywerkstatt oder ähnliches.

Inselanlagen für das Wohnmobil (Solaranlage für Camper/Camping)

Inselanlagen eigenen besonders gut für das Camping und Wohnmobile. Man kann auf diese Weise sehr einfach genügend Strom für die kleinen Bequemlichkeiten herstellen, also etwa für Beleuchtung, Laptop, Fernseher, Kochplatte oder ähnliche Dinge. So bekommt man ohne grossen Aufwand ein bisschen mehr Komfort beim Camping.

Wer sich eine wirklich optimal konzipierte Solarstromanlage leistet, der lässt sein Wohnmobil, Camper oder Boot praktisch autark werden. In diesem Fall raten wir zur Anschaffung der etwas teureren, aber sehr viel leistungsstärkeren monokristallinen Solar Panels, da man mit ihnen auf begrenztem Raum, die bestmögliche Leistung erreichen kann.

Die Inselanlagen werden in der Regel mit einem Montageset für den Camper geliefert. Wichtig ist bei einer solchen Anlage natürlich auch, dass man auf hochwertige und leistungsstarke Batterien achtet.

Inselanlagen für den Garten

Inselanlagen für den Garten sind normalerweise ziemlich einfach und daher auch relativ Preiswert. Allerdings ist die einfachste Ausführung auch wirklich sehr simpel konzipiert und man darf keine komplizierte und technische ausgetüftelte Lösung erwarten. Die kostengünstigste Version beinhaltet beispielsweise keine Batterie für die Stromspeicherung.

Natürlich kommt es bei der Wahl der Inselanlage für den Garten auch darauf an, für was Sie die Photovoltaikanlage benötigen. Mit einer relativ einfachen Inselanlage zaubern Sie jedoch auf alle Fälle etwas mehr Komfort in die Laube.

Installation und Montage

Wie bereits kurz angesprochen, gibt es zur Installation der Photovoltaikanlage unterschiedliche Bauvarianten und Montagesysteme, deren Verwendung im Wesentlichen von der Dachneigung abhängt.

Schrägdach-Montagesysteme

Dies ist die am meisten verbreitete Lösung, denn die überwiegende Zahl der normalen Einfamilienhäuser besitzt ein Schrägdach mit Ziegeleindeckung. Hier kommt üblicherweise ein Aufdach-Montagesystem zum Einsatz. In diesem Fall werden die Module mittels spezieller Dachhaken am Dach befestigt.

Indach-Montagesysteme

Bei neueren Privatgebäuden, die die Montage einer Solaranlage schon bei der Planung berücksichtigt haben, wird vor allem das sogenannte Indach-System verwendet. Bei diesem System ist das Solar Modul direkt in die Dachoberfläche integriert. Hierdurch wird eine wesentlich verbesserte Optik erzielt.

Flachdach-Montagesysteme

Damit bei einem Flachdach genügend Sonnenstrahlen auf die Solarpanels treffen können, werden bei diesem Montagesystem die Solar Module in einem Winkel von 10-20 Grad aufgestellt. Hierbei haben die Module entweder eine Süd- oder Ost-West-Ausrichtung.

Freiland-Montagesysteme

Sogenannte Freiland-Montagesysteme werden für die Installation von Photovoltaikanlagen am Boden benutzt. Hierbei handelt es sich vor allem um Grossanlagen und nicht um Solaranlagen für das Eigenheim.

Die Verkabelung

Die einzelnen Photovoltaikmodule der Solaranlage werden untereinander mit Kabeln verbunden. Am Ende transportieren diese Kabel dann den Strom zum Wechselrichter und von dort aus wird dieser entweder in das Netz eingespeist oder zum Eigenverbrauch in das eigene Haus geleitet. Von den einzelnen Modulen bis zum Wechselrichter werden hierzu Gleichstromkabel benötigt. Die Verbindungskabel zwischen den einzelnen Modulen sind normalerweise beriets vormontiert. Von den Modulen bis zum Wechselrichter wird ein speziell zertifiziertes Solarkabel verwendet. Denn dieses Kabel ist der Witterung ausgesetzt und muss dementsprechend besonders hohen Standards Genüge tun.

Ab dem Wechselrichter werden dann Wechselstromkabel verwendet.

Reinigung und Wartung

Naturgemäss sind Photovoltaikanlagen rund um die Uhr und das ganze Jahr der Witterung ausgesetzt. Dabei wirken u.a. folgende Einflüsse auf die Technik:

  • Regen
  • Wind
  • Schnee
  • Sonne
  • Luftverschmutzung
  • Staubentwicklung
  • Vogelkot
  • fallendes Laub oder Nadeln

All diese Dinge können den Solarpanels stark zusetzen. So setzt sich z.B. am Übergang zwischen Rahmen und Glas Schmutz, ja sogar Moos und Flechten fest

Auf Dauer kann dies zur Beeinträchtigung der Leistung der Photovoltaikanlage führen, oder im schlimmsten Fall sogar zur dauerhaften Beschädigung.

Es ist deshalb wichtig, die Solaranlage in gewissen Abständen gründlich zu reinigen.

Der Reinigungsbedarf besteht übrigens trotz Schnee und Regen, auch wenn manche Menschen meinen, ein guter Regenguss wäre zur Reinigung genug. Natürlich kann dieser oberflächlichen Staub, Blätter und Nadeln abwaschen, verkrusteten Verschmutzungen wird er jedoch ganz sicher nicht Herr. Dies gilt auch für die Verschmutzungen, die sich am Rand oder an bestimmten Teilen festgesetzt haben. Die Reinigungswirkung von Regen und Schnee ist auch eng verbunden mit dem Neigungswinkel. Ab Neigungen, die größer als 12 ° sind, beginnt für mitteleuropäische Standorte die Selbstreinigung.

Wir raten generell zu einer regelmäßigen manuellen Reinigung, denn diese kann die Anlagenerträge je nach Standort deutlich erhöhen. Hierbei wird standortabhängig von 2 % bis zu 7 % ausgegangen.

Reinigungsmittel für Solaranlagen

Natürlich muss man sich bei der Reinigung der Solarmodule an gewisse Regeln halten, denn es kann so einiges falsch gemacht werden:

  • Verwenden Sie auf gar keinen Fall Hochdruckreiniger, denn diese können Rahmen, Befestigung oder das Glas der Solarmodule beschädigen.
  • Verwenden Sie sanfte Reinigungsmittel, auf keinen Fall stark ätzenden oder scharfen Produkte. Normalerweise macht der Solarmodulhersteller in der Betriebsanleitung Angaben zu den geeigneten Reinigungsmitteln.
  • Verwenden Sie kalkarmes Wasser, um Kalkstreifen und Schlieren zu verhindern.
  • Verwenden Sie unbedingt eine weiche Bürste/ Schwamm und viel fließendes Wasser.

Professionelle Reinigung von Solaranlagen

Es ist nicht jedermanns Sache, auf das Dach zu steigen und die Solaranlage auf Hochglanz zu bringen. Praktischerweise gibt es mittlerweile zahlreiche Anbieter, die diesen Service anbieten und ihr Handwerk gut verstehen.

Die Preise variieren von Anbieter zu Anbieter und sind auch regional unterschiedlich. Generell können Sie von Kosten zwischen 1 und 2,50 Euro pro Quadratmeter Photovoltaikanlage ausgehen.

Die professionelle Reinigung ist jedoch nicht unbedingt jedes Jahr nötig. Lediglich wenn durch ständige landwirtschaftliche Tätigkeiten grosse Staubmengen produziert werden, oder wenn es sich um Industrieanlagen handelt, muss einmal im Jahr professionell und gründlich gereinigt werden.

Wartungsbedarf von Photovoltaikanlagen

Der Wartungsbedarf von Photovoltaikanlagen ist ziemlich gering, da es keine drehenden und sich bewegenden Elemente gibt. Aber ganz ohne Wartung geht es natürlich nicht. Man sollte jedes halbe Jahr eine Sichtprüfung vornehmen und sich dabei insbesondere auf folgende Dinge Konzentrieren:

  • Rahmen
    Überprüfen Sie, dass der Rahmen ohne Verspannungen ist und dass es auch sonst keine sichtbaren Beschädigungen gibt.
  • Montagevorrichtung
    Das Montagesystem garantiert die Sicherheit der Photovoltaikanlage. Kontrollieren Sie es deshalb mindestens halbjährig. So kann z.B. eine ständige und starke Windbelastung eine Klemme oder Schraubverbindung des Montagesystems lockern und so die Sicherheit der gesamten Anlage in Frage stellen. Überprüfen Sie das System also gewissenhaft und gründlich.
  • Verkabelung
    Die Kabel sind das ganze Jahr über der Witterung ausgesetzt. Auch wenn sie dafür vorgesehen sind, sollt man sie dennoch gewissenhaft überprüfen. Wichtig sind hier die Steckverbindungen zwischen den einzelnen Modulen und die Unversehrtheit des Kabelmantels.
  • Batterien (falls vorhanden)
    Hier gelten die normalen Wartungsaktivitäten von Batterien. Achten Sie auf die Hinweise und Tipps des Herstellers.
  • Wechselrichter
    Der Wechselrichter ist weniger robust als die Solarmodule, weshalb seine Lebensdauer durchschnittlich bei rund zehn Jahren liegt. Zudem sollte auch die Software des Wechselrichters stets auf dem neuesten Stand sein. Überprüfung Sie auch hier die Steckverbindungen zu den Solarkabeln, sowohl auf der Gleichstrom- wie auch der Wechselstromseite. Durch einen einfachen Blick auf den Wechselrichter, am besten täglich, sehen Sie sofort, ob eine Störung vorliegt.

Zähler

Wenn Sie einen oder mehrere Zähler haben, muss dieser regelmässig geeicht werden. Dabei liegt die Überprüfung des Zählers selbstverständlich auch im eigenen Interesse, denn man möchte ja die komplette Einspeisevergütung geniessen. Wenn der Zähler Eigentum des Netzbetreibers ist, dann muss sich dieser um die Wartung und Eichung kümmern. In regelmässigen Abständen, genauer gesagt einmal pro Monat sollten die Zählerstände schriftlich festgehalten werden.